Jugoinfo

Kurt Köpruner

"Reisen in das Land der Kriege.
Erlebnisse eines Fremden in Jugoslawien"

Viaggiare nel paese delle guerre.
Esperienze di uno straniero in Jugoslavia

Eine Empfehlung / Kurzbeschreibung / Der Verlag über das Buch /
Auszug / Inhaltsverzeichnis / Rezensionen / Leserrezensionen /
BUCHLESUNGEN IN BERLIN, 22-23/3/2002

===*===

Ci scrive da Berlino Wolfgang Schulz:

"Oggi vorrei parlarvi di un libro sulla Jugoslavia,
che sto leggendo proprio adesso con grande interesse.
Le mie esperienze in Jugoslavia, in parte dimenticate
da lungo tempo, si risvegliano con la lettura di questo
libro degno di nota. E' davvero un testo pregevole.
(...) Sul sito Amazon tedesco il testo e' in cima alla
classifica dei libri sulla Jugoslavia sin dallo scorso
ottobre. (...) Al momento e' in corso la traduzione in
lingua serba, ma io credo che esso meriti di essere
tradotto anche in altre lingue, perche' venga letto
da ancor piu' persone... Vi allego parte della descrizione
del libro fatta dalla editrice, che potete trovare sul
sito Amazon"

Sintesi

E' soprattutto per ragioni professionali che
Kurt Köpruner, manager austriaco di una ditta ingegneristica
di Regensburg, ha viaggiato ripetutamente, tra il 1990 ed il
2000, nella Jugoslavia in disgregazione. Con mano leggera
e grande talento narrativo egli ha descritto cio' che li'
ha vissuto in prima persona e cio' che ha sperimentato
attraverso svariati contatti di lavoro e privati - e tutto
questo generalmente non corrisponde per nulla alle correnti
versioni "d'ufficio" riguardanti la crisi nei Balcani.
Trattenendo il respiro, il lettore deve seguire il ciclone
dei suoi racconti, in parte sorprendenti ed in parte
inquietanti - sulla "notte dei cristalli" in Dalmazia, sulle
benedizioni della politica di pace occidentale in Bosnia
o sul ghetto serbo nel "protettorato" del Kosovo, nell'ottobre
2000. Alla conclusione del secolo, Köpruner non ha perduto
solamente la "sua" Jugoslavia, ma anche ogni rispetto nei
confronti dei media e della politica tedesca ed austriaca.

===*===

"Heute möchte ich euch mit einem Buch über Jugoslawien
bekannt machen, das ich gerade mit großem Interesse lese.
Meine zum Teil längst vergessenen Erlebnisse in Jugoslawien
werden beim Lesen dieses bemerkenswerten Buches wach. Es
ist ein sehr ehrliches Buch.
Auf den deutschen Seiten von Amazon findet ihr unter
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3885208016/
qid%3D998744142/028-5391566 - 9954151
mehr zu diesem Buch. Ich habe anliegend davon einiges
kopiert.
Erwähnenswert wäre sicher auch, daß das Buch unter allen
Sachbücher zum Thema "Jugoslawien" bei Amazon seit Oktober
ganz vorn auf der Verkaufsliste steht.
Noch ein Hinweis: Derzeit wird das Buch ins Serbische
übersetzt. Aber ich meine, es müsste auch in andere Sprachen
übersetzt werden, damit eine große Leserschar es kennen lernen kann.
Das hat das Buch einfach verdient. Ich kenne auch den Autor
persönlich und meine, dass er es auch verdient, im Ausland
bekannt gemacht zu werden." Wolfgang Schulz



Reisen in das Land der Kriege. Erlebnisse eines Fremden in Jugoslawien.
von Kurt Köpruner
Preis: EUR 19,90

Versandfertig in 2 bis 3 Werktagen.

Kategorie(n): Geist & Wissen, Politik, Biografien & Zeitgeschichte,
Lernen & Nachschlagen

Kurzbeschreibung

Vor allem aus beruflichen Gründen reiste Kurt Köpruner,
österreichischer Manager einer Regensburger Maschinenbauagentur,
in den Jahren 1990 bis 2000 viele Male in das zerfallende
Jugoslawien. Mit leichter Hand und großem erzählerischen Talent
hat er aufgezeichnet, was er dort selber erlebt und in vielfältigen
geschäftlichen und privaten Kontakten erfahren hat - und das
entspricht meist ganz und gar nicht den hiesigen "amtlichen"
Darstellungen von der Krise am Balkan. Atemlos folgt der Leser
dem Wirbel seiner teils erstaunlichen, teils beängstigenden
Berichte - sei es über die "dalmatinische Kristallnacht", die
Segnungen westlicher Befriedungspolitik in Bosnien oder ein
serbisches Ghetto im "Protektorat" Kosovo im Oktober 2000. Am
Ende des Jahrhunderts hat Köpruner nicht nur "sein" Jugoslawien
verloren, sondern auch den Respekt vor den Medien und der deutschen
und österreichischen Politik.

Der Verlag über das Buch

Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen

Über den Autor

Kurt Köpruner, 1951 in Bregenz geboren, lebte bis 1989 in
Vorarlberg, Österreichs westlichstem Bundesland. Nach einer
kaufmännischen Ausbildung Leiter eines Instituts für
Erwachsenenbildung, später Landessekretär des Österreichischen
Gewerkschaftsbundes in Vorarlberg und SPÖ-Funktionär.
1989 übersiedelte er nach Deutschland, seitdem Unternehmer.
Viele Reisen, u.a. in verschiedene Regionen des früheren
Jugoslawien. Seit Beginn der neunziger Jahre lebt er in
Lebensgemeinschaft mit einer Kroatin und ihren zwei Kindern
in Regensburg.

Auszug aus Reisen in das Land der Kriege. Erlebnisse eines
Fremden in Jugoslawien. von Kurt Köpruner. Copyright © 2001.

Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber.
Alle Rechte vorbehalten.

"Ich bin Serbe, und ich bin stolz darauf. Wir werden vielleicht
alle sterben, aber wir werden kämpfen!", begrüßte mich Cupe,
der Rent-a-Car-Mann, in gutem Deutsch, nachdem ihm Snjezana
mit wenigen serbokroatischen Sätzen unsere Lage erklärt hatte.
Na also, das war jetzt offenbar endlich einer von diesen Serben,
von denen ich schon damals so vieles gelesen hatte: voller
Pathos, kämpferisch, größenwahnsinnig, leidensbereit,
schicksalsschwanger, von Verfolgungswahn besessen. Ich
verbrachte den halben Tag mit ihm. Es wurden spannende
Stunden. Was er mir zu seinem ausgebrannten Bürogebäude
erzählte, hörte sich wie ein Schauermärchen an. Vor etwa
einem Monat, Anfang Mai, habe sich in Zadar jene, schon
von Josip kurz erwähnte, "dalmatinische Kristallnacht"
abgespielt. Eine Bande von etwa hundert Personen habe in
einer zehn (!) Stunden dauernden Aktion im Zentrum von Zadar
und in der näheren Umgebung insgesamt hundertsechzehn
serbische Geschäftslokale sowie Wohnhäuser zerstört. All
das habe nicht nur unter dem Schutz der Polizei stattgefunden,
diese habe die Operation sogar koordiniert! Er, Cupe, habe
die ganze Aktion am Polizeifunk mitgehört, vom Beginn bis
zum Ende. Ich sagte zu Cupe, dass ich in diesem Land
mittlerweile ja manches für möglich hielte, aber so könne
es nicht gewesen sein, so etwas wäre bei uns im Fernsehen
gekommen, mindestens in einer Zeitung hätte ich darüber
wenigstens eine kleine Notiz lesen müssen, wo doch täglich
auch über viel unspektakulärere Zwischenfälle in Jugoslawien
berichtet wurde. Er lacht böse auf: "In euren Zeitungen steht
doch nur, was für Schweine die Serben sind. Wenn Sie einmal
sehen wollen, wie die Wirklichkeit aussieht, dann kommen Sie
mit, ich zeige sie Ihnen!" Dieses Angebot nahm ich sofort an.
Zwei oder drei Stunden lang führte mich Cupe per Auto,
zwischendurch auch zu Fuß, von einer hässlichen Ruine zur
nächsten. Da waren Kleidergeschäfte, Bäckereien, Metzgereien,
Zeitungskioske, Zigarettenläden, Juweliergeschäfte, Bürohäuser,
Friseursalons und Dergleichen - teils einzeln stehende Gebäude,
teils kleine Blechhäuschen oder, wie in der Kala Larga,
Verkaufslokale, die im Erdgeschoss von Wohngebäuden beziehungsweise
in Einkaufspassagen untergebracht waren. Einige davon hatte
ich schon gestern während meines Spazierganges mit Josip
gesehen, aber erst jetzt begriff ich, was mir dieser da
zeigen wollte. Immer weniger fand ich den Ausdruck "dalmatinische
Kristallnacht" übertrieben. So ungefähr muss es damals
zugegangen sein, im November 1938, in den Städten Großdeutschlands.
Die Tour mit Cupe war starker Tobak für mich. Wenn ich nicht
alles mit eigenen Augen gesehen hätte - niemals hätte ich so
etwas für möglich gehalten. Als wir von einem Trümmerhaufen
zum nächsten zogen, fragte ich mich die ganze Zeit, warum mir
denn Snjezana von diesen Dingen nichts erzählt hatte. Das
konnte ihr doch unmöglich entgangen sein. Ich beschloss,
jetzt endlich die Wahrheit aus ihr herauszuquetschen.
Immerhin planten wir ja, im Juli bei diesem Verrückten
Urlaub zu machen, gemeinsam mit meiner Tochter Vera, die
damals gerade sechs Jahre alt war. Mehr und mehr schien
mir das eine äußerst riskante Sache zu werden. Snjezana
stellte fest, dass sie mich an diesem Tag sehr wohl angerufen
habe, um mir alles zu erzählen, aber dann doch kein Wort
herausbrachte. Sie habe mich einfach nicht beunruhigen
wollen, habe das auch irgendwie weggedrängt, nicht mehr
daran denken wollen, und außerdem hätte ich des Öfteren
eher ungläubig reagiert, wenn sie mir solche absurden Dinge
von Zadar erzählt habe. "Sei ehrlich, hättest du mir geglaubt,
wenn ich dir das erzählt hätte?" Ich kann nicht sagen, wie
ich mich bei alledem fühlte. "Hilflos" ist wohl das beste
Wort. Das alles war, ich muss es wiederholen, im Mai 1991,
Monate, bevor der Krieg in Kroatien begann.


Inhaltsverzeichnis:
Peter Glotz über dieses Buch

WELTPOLIZEI - 1899, 1999
Wie dieses Buch entstand
Tito, Tito, Tito

KRIEG IN KROATIEN, 1991 BIS 1995
Die letzten Monate vor dem Krieg
Snjezana
Hier liegt was in der Luft
"Das Selbstbestimmungsrecht der Völker"
Die Wahl des jugoslawischen Staatspräsidenten
Die Haltung Österreichs
Die Zeichen stehen auf Sturm
"Roter Stern Belgrad"
Fahrt durch die Krajina
Josip - oder: "Die bitten Gott um Krieg"
Cupe - oder: Die dalmatinische Kristallnacht
Maria - oder: Eine Kerze im Fenster
Von Medien und Wahlen
Arif - oder: Die Geschichte eines kroatischen Muslims
"Die kroatische Armee kämpft nicht in Bosnien"
"Prijatno" - oder: Die Geburt einer Sprache
Kleine "Rassenlehre"
"Pro Kroatien" - "Pro Vorarlberg"
Jetzt müssen die Landkarten neu erstellt werden
Slowenien - oder: "Wer hat da auf wen geballert?"
Die Wende in Deutschland - oder: "Terror der Serben"
Nächtliche Explosionen
Bei Mirko, dem Einsiedler
Roman und Nina
"Bumm, fertig!"

Abschied von Snjezana
Neubeginn in Deutschland

Exkurs: Fragen an die Geschichte
Was heißt da schon "Geschichte"?
Prinz Eugen, die Türken und die Serben
Die Geburt Jugoslawiens
Ein uraltes Phänomen
Ustascha
Die Partisanen
Titos Gräuel
Titos Jugoslawien
Das Ende des Bundes der Kommunisten
Erste freie Wahlen
Tudjman, der Vater des neuen Kroatiens
Die Ustascha-Renaissance
Reaktionen der kroatischen Serben

Krieg an allen Fronten
Die Kriegsberichterstattung
Die HOS und ihre Söldner
Der Konflikt in der EG wird offensichtlich
Ein vergeblicher Brief an Kanzler und Minister
Ein Vergleich: Deutschland - Bayern - Niederbayern
Milosevic und Tudjman
Die UNO schaltet sich ein
Deutschland setzt Fakten
Der Kroatische Winter
Von lieben Nachbarn in schützenden Kellern
Genschers Friede
Ohnmächtige UNO
Schwerer Kater nach dem nationalistischen Rausch

KRIEG IN BOSNIEN, 1992 BIS 1995
Die Kettenreaktion nimmt ihren Lauf
Der Mythos vom multikulturellen Bosnien
Jeder gegen jeden
Zum Kriegsverlauf
Die UNO in Bosnien
Massakerpolitik (1)
Dayton
"Journalismus"
Nach dem Krieg in Bosnien
Ein kleines Lehrstück in Sachen Korruption
"Glauben Sie kein Wort!"
Anmerkungen zur Architektur eines Krieges (1)
Ruder Finn - oder: Dementis sind wertlos
"Serben sind Monster"
"Ich weiß doch, was meine Chefs wollen!"
Bosnien am Ende des Jahrhunderts
"Brüderlichkeit"
Ergina
In Ivo Andrics Heimatstadt
Zwei junge Muslime erzählen von Himmel und Hölle
Marshallplan im Jahre 1999
Erlebnisse in der deutschen Botschaft
Eine zum Himmel stinkende Show
Eine wertlose Telefonnummer
Im Mekka des Multikulturalismus
Auf dem Weg ins "Neue Reich des Bösen"
Olovo und Kladanj
In der Serbischen Republik Bosnien

KRIEG IN SERBIEN, 1998 BIS 1999
Das Problem "Kosovo"
Zu den Mehrheitsverhältnissen im Kosovo
Zuspitzung der Lage nach Titos Tod
Milosevics Aufstieg
Zur Aufhebung der Autonomie des Kosovo
Die Unabhängigkeitserklärung des Staates "Kosova"
Die UCK

Sieg oder "Schutt und Asche"!
Die letzten Monate vor den Nato-Bomben
Der Bürgerkrieg im Jahre 1998
Das Holbrooke-Abkommen und die OSZE-Mission
Anmerkungen zur Architektur eines Krieges (2)
Bomben auf Belgrad
Racak - oder: Massakerpolitik (2)
"Rambouillet" - die Friedenskonferenz
Der Vertragstext und seine Knackpunkte 139
Die Nato-Luftschläge
Sauberer High-tech-Krieg oder Bombenterror?
Die ersten Monate nach den Luftschlägen
Neue Erkenntnisse über einen Bundesgenossen
Serbien im Winter nach den Natobomben
Beim Konsulat in München
Von Todesängsten und Vorurteilen
Erste "Interviews"
In Sremska Mitrovica
Belgrad fünf Monate nach den Bomben
Die Serben und Milosevic
Zrenjanin, Kikinda und weitere Begegnungen
Dusan
Der 42. Tag
Ich gebe ein Interview
Bombensightseeing
Der Nebel lichtet sich, die Sicht bleibt schlecht
Wer flüchtete wann, vor wem und warum?
Wer oder was tötete wen?
Völkermord? - oder: Asyl nein - Bomben ja
Ging die deutsche Bundesregierung davon aus, dass Völkermord stattfand?
Die Lageberichte des deutschen Außenministeriums
Hatte die Nato das Recht, militärisch zu intervenieren?
ALS TOURIST IM KOSOVO, OKTOBER 2000
Wie kommt man als Tourist in den Kosovo?
Fahrt nach Orahovac
Heidi
"Seither bin ich kaputt"
Bei der OSZE
Von Bürgerkriegs- und Bombenzeiten
Pec
Decani
Im serbischen Getto
Cica
"Wir haben gemeinsam gelitten"
"Was haben wir den Albanern getan?"
Der Wurm im Lügengebäude
Die Kinder von Kragujevac
Am Ende des Jahrzehnts

ANHANG
Die Nato-Luftschläge in Zahlen und Stichworten
Zeittafel
Literatur
Der Autor



Rezensionen

DIE PRESSE, 17. November 2001
Köpruners klug gegliedertes Werk orientiert sich mehr
an Werken engl. Historiker denn an dt. Kriegsreportagen.
Der Autor bleibt konkret, wo andere mutmaßen.

Zeit-Fragen, 8. Oktober 2001
Das überaus spannende Buch ist nicht nur für den Balkan-Laien,
sondern auch f. d. Experten geeignet, weil es die menschliche
Dimension der Konflikte beleuchtet.

Neues Deutschland, 5. November 2001
Der besondere Wert dieses Buches besteht darin, dass es
nicht in Archiven entstanden ist, sondern auf teils
abenteuerlichen Entdeckungstouren im Lande selbst.

Junge Welt, 15. November 2001
Es gibt nur wenige politische Bücher, die hochkomplexe
Zusammenhänge auf derart anschauliche Art zu zeichnen in
der Lage sind, daß man sie nicht weglegen mag.

Vorarlberger Nachrichten, 22. September 2001
Der Autor fragt mit bestechender Klarheit und ohne
vorgefertigte Urteile: Wie hat das kommen können? Wer
Antworten möchte, dem ist das Buch zu empfehlen.

Financial Times Deutschland, 07.12.2001
"Ideale Perspektive: Gerade in Zeiten, in denen Frieden
klingt, wie ein Begriff aus einer untergegangenen Welt,
hilft das Buch Kriegspropaganda von Berichterstattung zu
unterscheiden."

Mail-Magazin (Stories & Texte), Dezember 2001
Buch des Monats. Empfehlenswert für jene, die sich
hauptberuflich mit der Politik auf dem Balkan beschäftigen
und als Standardwerk für jene, die es eben nicht getan haben.

Wann & Wo, 12. Dezember 2001
Köpruners Schilderung persönlicher Erlebnisse im zerfallenden
Jugoslawien und seine Beurteilung der Rolle der Medien sind
nicht nur äußerst informativ, sondern sehr, sehr spannend.

VN Heimat, 13. Dezember 2001
Rezensenten von bürgerlich konservativ bis ganz links
reagieren begeistert darüber, was Kurt Köpruner in seinem
Buch über die Hintergründe des Balkandramas ans Tageslicht zerrt.


LESERREZENSIONEN


Erlebnisse statt Mutmaßungen, 2. Februar 2002
Rezensentin/Rezensent: Rauch, Andreas P aus Bielefeld,
NRW Deutschland (andreasp.rauch@...)
Kurt Köpruner, war erstaunt, als er 1990 vor Ort ein ganz
anderes Jugoslawien vorfand als das, was in den Medien zu
sehen war. Bei Besuchen in Kroatien, die eigentlich der
Anbahnung von Geschäftsbeziehungen dienen sollten, wurde
er Zeuge, wie kroatische Nationalisten zunehmend an Einfluß
gewannen. Die Häuser einzelner Serben wurden angesteckt,
ganz offen die Ermordung unliebsamer Zeitgenossen diskutiert.
Rasch breiteten sich die Symbole und Parolen des
klerikalfaschistischen Ustascha-Regimes wieder über
Kroatien aus. Örtliche Medien hetzten offen gegen alles
Nicht-Kroatische. Krieg werde kommen, erfuhr Köpruner von
seinen Gesprächspartnern. Zunächst ungläubig - nichts davon
war den gängigen deutschen Medien eine Schlagzeile wert
gewesen -, dann zunehmend entsetzter beobachtete Köpruner,
wie die Einheimischen recht behielten.
In den nächsten zehn Jahren bereiste Kurt Köpruner immer
wieder den Balkan, pflegte private wie Geschäftskontakte
und ließ sich von den Menschen vor Ort erzählen. Was er
hörte, paßte nun ganz und gar nicht zu dem einfachen
Schwarz-Weiß-Bild, das hiesige Politiker und Medien malten.
Er begann, festzuhalten, was er sah und hörte, was ihm
berichtet wurde und was zeitgleich in deutschsprachigen
Medien zu lesen war.
Gut die Häfte des Buches "Reisen in das Land der Kriege"
besteht aus solchen Berichten. Köpruner erweist sich als
ausgezeichneter Beobachter. Lebendig und genau berichtet
er von seinen Eindrücken, Erlebnissen und Gesprächen. Aus
Kroatien, in das er schon während der Kriege immer wieder
reiste, aus Bosnien und Serbien nach dem Daytoner Abkommen,
und auch in das NATO-Protektorat Kosovo. Manches ist
beängstigend, das wenigste ist spektakulär - spannend wird
es gerade deshalb, weil es eine ganz andere Wirklichkeit
beschreibt als die, die man gemeinhin in den Medien
vorgeführt bekam. Dabei beschönigt Köpruner nichts,
relativiert weder Titos Diktatur nur die Untaten einzelner
Ethnien, nimmt nicht Partei für die eine oder andere "gute
Sache".
Die Erlebnisse eines "ganz normalen" Menschen, der
unvermittelt mit etwas konfrontiert wird, das ganz und
gar nicht "normal" ist, der genauer hinzuschauen und
genauer nachzufragen beginnt - die sind ungemein spannend
zu lesen. Die Hintergründe, die Köpruner immer wieder
einstreut, hätten kürzer beschrieben werden können, und
es gibt dazu auch bessere Bücher. M.-J. Calics "Krieg
und Frieden in Bosnien-Hercegovina" zum Beispiel, und H.
Loquais "Der Kosovo-Konflikt".
Hier hat jemand eine Reise getan, und er hat eine ganze
Menge zu erzählen - aus einem Land, das in Bürgerkriegen
zerfiel, und von den Menschen dort, und von ihren Geschichten.
Köpruner schafft es, auch die in den Bann zu schlagen,
die sich für den Balkan eigentlich gar nicht sonderlich
interessieren.
Unbedingt reinschauen!


Endlich ein Buch das zum nach- bzw. umdenken anregt,
27. Januar 2002
Rezensentin/Rezensent: Mittermayr Roman aus Wels Österreich
Endlich ein Buch das zum nach- bzw. umdenken anregt, viele
Fragen tauchen auf und je weiter man liest desto klarer
werden die Antworten. Ein unbedingtes muss für jeden der
sich objektiv über das Geschehen vor, während und nach
dem Krieg informieren will. Ein Buch für alle, die den
sogenannten "unabhängigen" Medien nicht über den Weg trauen.


spannend wie ein krimi, 24. September 2001
Rezensentin/Rezensent: B.Sima (calisalsa@...) aus
Berlin Deutschland
Scheinbar mühelos bringt es Kurt Köpruner fertig, in seinem
Buch "Reisen in das Land der Kriege",die Krise im zerfallenden
Jugoslawien zu schildern. Mit pochendem Herzen folgen wir
Köpruner in den Zeiten des Krieges nach Kroatien, Bosnien
und Serbien. Authenzität erhält das Buch vor allem durch
die zahlreichen persönlichen Kontakte des Autors. Vom
Betriebsdirektor bis zum mitgenommenen Tramper lässt Köpruner
alle zu Wort kommen. Jeder schildert auf seine Weise die
Erlebnisse und Auswirkungen des Krieges auf sich, seine
Familie und das gesamte Land. Oftmals decken sich die
Schilderungen nicht mit den bei uns herrschenden Meinungen.
Abgerundet wird das Buch durch zahlreiche Zitate von
offiziellen Stellen. Am Schluss des Buches sind wir, als
Touristen im Kosovo, Zeugen des Resultates des 1. Krieges
im Namen der Menschenrechte. Diese sind lange nicht so
hoffnungsvoll, wie man auf den 1.Blick zu erkennen glaubt.
Was bleibt, ist ein bitterer Beigeschmack über die Rolle
der Medien und Politik im Jugoslawien-Krieg, sowie ein
glänzend und spannend erzähltes Buch.


Spannend und sehr nahegehend, 19. September 2001
Rezensentin/Rezensent: B.Sima calisalsa@... aus
Berlin Deutschland
Ein Buch mit eine Fülle von Details über die Fehler & Lügen
der Medien & Politik im Jugoslawien-Konflikt. Köpruner
vermag die Zustände im zerfallenden Jugoslawien,bis hin
zum Krieg in Serbien, anhand von persönlichen Erlebnissen
anschaulich & emotional sehr nahegehend darzustellen. Ein
Buch, welches, durch fundierte politische Kenntnis untermauert,
ein spannendes Leseabenteuer für jeden politisch
Interessierten der jüngsten deutschen Kriegsgeschichte ist.


===*===

Buchlesungen Kurt Köpruner aus seinem Buch:
,,Reisen in das Land der Kriege":

22.03.2002,
20.00 Uhr, im TERZO MONDO, Grolmannstraße 28,
10623 Berlin (Nähe S-Bahn Savignyplatz / U-Bahn Uhlandstraße)
als Gast des Griechen Kostas Papanastasiou.

23.03.2002,
19.00 Uhr, in den Gemeinderäumen der Friedenskirche,
Ruppiner Straße 28, 13355 Berlin, (Nähe U-Bahn Voltastraße)
als Gast der serbisch-orthodoxen Kirchengemeinde Berlin.
Die dokumentarische Fotoausstellung ,,DIE BRÜCKE VON VARVARIN"
der Journalistin Gabriele Senft, Berlin, wird am
23.03.2002, vor der Lesung und nach dem Friedensgebet der
serbisch-orthodoxen Gemeinde Berlin in den Gemeinde-räumen
um 18.45 eröffnet. Die Veranstaltungen dienen auch der
Unterstützung der Klage der Varvariner NATO-Bombenopfer auf
Schadenersatz gegen die (mit-) verantwortliche Deutsche
Bundesregierung. Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes:
Harald Kampffmeyer, Berlin

IL REGISTA EMIR KUSTURICA DIVENTA
AMBASCIATORE UNICEF NELLA RF DI JUGOSLAVIA

DIRECTOR EMIR KUSTURICA BECOMES UNICEF AMBASSADOR
BELGRADE, March 12 ( Beta)- Yugoslav film director Emir Kusturica was
designated on March 12 as national UNICEF ambassador to Yugoslavia.
Speaking at a press conference of UNICEF's Belgrade office, Kusturica
announced that he would strive to promote certain ideas and actions of
the organization, by dealing with the rights of children in his movies
and vignettes.
UNICEF Belgrade office chief, Jean-Michel Delmotte, said that as a
UNICEF ambassador, Kusturica would employ his creativity to advocate the
rights of children and youth, as well as other activities of the
organization in Yugoslavia.
Delmotte also stressed that the UNICEF study entitled "A Brave Young
Generation" could serve as a foundation for the Yugoslav authorities to
formulate detailed policy regarding the young. The study, which refers
to Yugoslavs aged 15 to 24, has shown that 86 percent of that population
believes their life will be better than the lives of their parents, but
that half of them want to leave the country.

L'"IMPERO" ED I SUOI SERVI

"Dobbiamo riconoscere che questa non e' un'azione dell'imperialismo
americano. E' in effetti un'operazione internazionale (o, per la
verita', sovranazionale). Ed i suoi obiettivi non sono guidati dai
limitati interessi nazionali degli Stati Uniti: essa e' effettivamente
finalizzata a tutelare i diritti umani (o, per la verita', la vita
umana)".
Cosi' parlava Michael Hardt, a proposito della aggressione della
NATO contro la Repubblica Federale di Jugoslavia ("Il Manifesto",
15 maggio 1999; citato da D. Losurdo su "Liberazione" del 9/3/2002).

Pochi mesi dopo, lo stesso Hardt pubblicava assieme a Toni Negri il
libro "Empire", nel quale si sostiene che l'"Impero", in quanto
delocalizzato, pervasivo ed ubiquo, "non e' americano". Poiche'
l'"Impero" tutto deve inglobare in se', ogni resistenza non solo e'
vana, ma e' pure regressiva e condannabile. Percio' la Jugoslavia
non aveva diritto di difendersi ne' dai micronazionalismi di stampo
revanscista-fascista, ne' dalla aggressione della NATO, guidata
dagli USA.

Cosi' il libro di Hardt e Negri aveva il successo garantito. Dopo
un incessante battage pubblicitario in molti paesi, attraverso il
quale il volume e le tesi in esso contenute venivano imposte come
Verbo alle "moltitudini" del movimento cosiddetto no-global, Negri
si guadagnava persino una lode sul "Time". Recentemente i due
autori sono stati ospiti di Stanlio ed Ollio su "La7"; il loro
testo sacro e' prossimo all'uscita in un paese come la Croazia, dove
viceversa non solo i vecchi film dell'epopea partigiana ma pure
quelli nuovi di Emir Kusturica ("Underground") sono sottoposti
a censura ed ostracismo.

> http://www.antiwar.com/malic/pf/p-m030702.html

ANTIWAR, Thursday, March 7, 2002

Balkan Express
by Nebojsa Malic
Antiwar.com

Bitter Balkans Ironies

> http://www.antiwar.com/malic/pf/p-m030702.html

(Note: Antiwar.com is a conservative web site)