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COORDINAMENTO NAZIONALE PER LA JUGOSLAVIA

ITALIJANSKA KOORDINACIJA ZA JUGOSLAVIJU



 
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Documento
Costitutivo
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Benjamin Schett

Deutschland und Balkan

Matura-Aufsatz zu Jugoslawien

Der 20 jährige Maturand Benjamin Schett aus Basel seziert im Rahmen eines Aufsatzes
die Rolle Deutschlands im jugoslawischen Bürgerkrieg. Quelle: Kaspar Truempy




Benjamin Schett

Deutschland und Balkan


Matura-Aufsatz zu Jugoslawien



Einleitung

Das Ende des kalten Krieges liess viele Menschen glauben, dass bewaffnete Auseinandersetzungen, zumindest in Europa, jetzt für immer der Vergangenheit angehören würden. Diese Hoffnung stellte sich leider ziemlich schnell als falsch heraus. Ausgerechnet im ehemaligen Jugoslawien brach ein grausamer Bürgerkrieg aus, dessen Konsequenz die Entstehung von ethnisch homogenen, unabhängigen Staaten (Kroatien und Bosnien, bald vielleicht auch Kosovo) war. Bis heute versteht man in Westeuropa nicht, was die Menschen in diesem ehemaligen Ferienparadies dazu gebracht hat, so aufeinander loszugehen. Nur in einem Punkt ist sich der durchschnittliche Medienkonsument sicher: Hauptverantwortlich war eindeutig Serbien, welches unter der Präsidentschaft des Neostalinisten und Nationalisten Slobodan Milosevic das Recht auf Selbstbestimmung der demokratischen Kroaten, Bosnier und Kosovo-Albaner mit Füssen trat. Andere Sichtweisen, geäussert beispielsweise vom Literaturnobelpreisträger Harold Pinter oder dem „New York Times“-Journalisten David Binder, gingen in der Menge der einseitigen Medienberichte unter. Letzterer bezeichnete den ehemaligen Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Helmut Kohl, und dessen Aussenminister, Hans Dietrich Genscher, sogar als „Kriegsverbrecher“, aufgrund des pro-kroatischen Engagements dieser beiden Herren.
(siehe: http://www.antifakok.de/aktion/antimili.htm )
Es ist in der Tat interessant, sich mit der Rolle, welche Deutschland auf dem Balkan spielte, näher zu befassen. Der Hauptzweck dieser Maturarbeit soll sein, zu untersuchen, wie stark die Besetzung des Balkans durch Deutschland in den 40er Jahren die verheerenden Kriege der 90er Jahre beeinflusst hat und welche Haltung Deutschland gegenüber den verschiedenen jugoslawischen Völkern damals wie heute eingenommen hat. Deshalb sollen in der ersten Hälfte der Arbeit die durch Deutschland verursachten Ereignisse in Kroatien, Bosnien und Kosovo, während des zweiten Weltkriegs kurz aufgezeigt werden. In der zweiten Hälfte geht es vor allem um die Konsequenzen, welche die Regierungen Kohl und Schröder aus der deutschen Geschichte in Bezug auf Jugoslawien gezogen haben. Natürlich kann sich eine Maturarbeit nur auf einzelne wenige Aspekte konzentrieren. Diese halte ich allerdings für unumgänglich, wenn man das tragische Ende Jugoslawiens ein bisschen besser verstehen will.

Weiter:

I. Der zweite Weltkrieg
1. Der „Unabhängige Staat Kroatien“ (Nezavizna Drzava Hrvatska = NDH)
2. Der zweite Weltkrieg, Deutschland und der Islam in Bosnien und Herzegovina
3. Die 21. Waffengebirgsdivision „Skanderbeg“ im Kosovo

II. Widerstand und Sieg der Tito-Partisanen
 
III. Die Kriege der 90er Jahre
1. Krieg in Kroatien
2. Krieg in Bosnien
3. Krieg im Kosovo


Fazit
Bis heute wird die Rolle, welche Deutschland bei der Zerschlagung Jugoslawiens gespielt hat, kaum thematisiert. Das ist meiner Ansicht nach schwer verständlich: Immerhin ist heutzutage oft von der historischen deutschen Schuld und den daraus folgenden Konsequenzen die Rede. Trotzdem scheint es nicht gerade viele Leute zu beschäftigen, dass sich die Regierungen Kohl und Schröder von 1991 bis 1999 in einem Gebiet massiv eingemischt haben, wo aufgrund der deutschen Vergangenheit besondere Sensibilität erforderlich gewesen wäre. Während den jugoslawischen Kriegen engagierte sich Deutschland ausschliesslich auf Seiten der Kroaten, bosnischen Muslime und der Kosovo-Albaner, gegen die Serben. Also hatte man es mit denselben Verbündeten und denselben Gegnern wie während des zweiten Weltkrieges zu tun. Sieht so also die vielbeschworene „Aufarbeitung der eigenen Geschichte“aus? Eine mögliche Antwort wäre: Gerade weil sich deutsche Politiker eindeutig von der Vergangenheit ihres Landes distanzieren, fällt es ihnen nicht schwer, ihren eigenen Interessen nachzugehen. Würden die offiziellen Vertreter Deutschlands die Vergangenheit verklären oder gar verherrlichen, würde die Welt der BRD mit Sicherheit deutlicher auf die Finger schauen. Wird aber tüchtig „Trauerarbeit“ geleistet, steigt das Vertrauen in die deutsche Regierung und eine „humanitäre Intervention“ wird auch wirklich für eine solche gehalten. Ausserdem sind die Ereignisse auf dem Balkan unter deutscher Besatung von 1941 – 1945 nur wenigen wirklich bekannt. Das erklärt auch, wieso die Proteste stärker ausfallen, wenn ein deutscher Politiker den Staat Israel verbal angreift (z. B. Jürgen Möllemann), als wenn zum dritten Mal in einem Jahrhundert (1914, 1941, 1999) deutsche Bomben auf Serbien fallen.
Seit dem US-Überfall auf den Irak ist die deutsche Friedensbewegung so stark wie seit dem Ende des Vietnamkrieges nicht mehr, was ich für erfreulich halte. Es gibt allerdings noch eine Menge Versäumnisse aufzuarbeiten.






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